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Aktuell: Pflege städtischer Hecken

Pflege städtischer Hecken


Hecken und Feldgehölze sind bedeutende Bestandteile unserer Kulturlandschaft und erfüllen wichtige agrarökologische Funktionen. In verschiedenen Flurbereinigungsver-fahren im Gebiet der Stadt Oberviechtach waren auch eine Vielzahl von Hecken neu angelegt oder gesichert worden. Die damals gepflanzten Sträucher haben nun eine Größe erreicht, die eine Pflege notwendig macht, die wiederum für den langfristigen Erhalt der Heckenfunktionen erforderlich ist.


Der Landschaftspflegeverband im Landkreis Schwandorf e.V. (LPV) hatte dazu in Ab-sprache mit der Stadt Oberviechtach im Rahmen der Biodiversitätsstrategie eine Pfle-ge von aktuell 18 Hecken im Bereich Wildeppenried, Obermurach und Oberviechtach über das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) beantragt und dafür ein sogenanntes Erneuerungskonzept erstellt. Vor Ort wurden nun die Pflegegrundsätze und –abschnitte mit den Vertretern des städtischen Bauhofs abgesprochen. Über mehrere Jahre werden Strauchhecken dabei abschnittsweise auf Stock gesetzt, um ihre Funktionen in der Kulturlandschaft fortwährend zu erhalten.
„Was dann bei der Erneuerung ziemlich rigoros aussieht, ist für viele Gehölze eine wichtige Verjüngung“, erläuterte Markus Kurz vom Landschaftspflegeverband. „Denn oft ist mangelnde Pflege die Ursache für eine Vergreisung oder das Auseinanderbre-chen von Hecken. Sie verlieren so ihre Funktion zum Beispiel als Lebensraum für Pflan-zen und Tiere.“ Bei der fachgerechten Erneuerung werden die Gehölze bodennah auf Stock gesetzt und treiben danach umso vitaler wieder aus. So bilden Schlehe und Ha-sel schon im ersten Jahr wieder Triebe von über einem Meter. „Obstbäume, land-schaftsbildprägende Bäume, einzelne beerentragende Sträucher oder beispielsweise alte Holunder und Weißdorne sollen dabei durchaus stehen bleiben.“ Auch bereichern stehendes und liegendes Totholz den Lebensraum Hecke. Gehölze, die im Wegseiten-graben stehen oder die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, könnten auch entfernt und Bäume ausgeastet werden.
Grundsätzlich müsse der rechtliche Schutzstatus von Hecken berücksichtigt werden. Eine bestandserhaltende und ordnungsgemäße Nutzung und Pflege ist in der Zeit vom 1. Oktober bis Ende Februar erlaubt. So wird der Bauhof in der nächsten Zeit mit der Pflege der in dieser Erneuerungsperiode vereinbarten Abschnitte beginnen.

Zum Bild:
Alte Weißdorne haben eine große ökologische Bedeutung für die Tierwelt. Sie sind Lebensraum und Nahrungsspender für eine Vielzahl von Insekten und Singvögeln. Darüber hinaus ist der Weißdorn als Heilpflanze bekannt, beispielsweise zur Stärkung des Herzens. (Foto: Markus Kurz)

Hintergrund:

Hecken verhindern beispielsweise Bodenerosion, bieten Windschutz und sorgen für den Wasserrückhalt in der Fläche. In Hecken und Feldgehölzen wachsen Pflanzen, die sowohl im Wald als auch im Offenland vorkommen. Tiere nutzen die vielfältigen Strukturen als Nahrungsbiotop, Brut- und Aufzuchtplatz, Ruhestätte und Winterquar-tier. Für den Biotopverbund sind Hecken und Feldgehölze als Strukturelemente unver-zichtbar. Sie wirken der Verinselung von Lebensräumen entgegen. Wichtig ist auch ihre Funktion für das Landschaftsbild, das sie gliedern und prägen.